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Saisonvorbereitung für Oberligist

Lucian Mihu (Mitte) begrüßte am Montagabend 17 Spieler zu seiner ersten Einheit als Cheftrainer Askania Bernburgs
Foto: Pülicher

Bernburg. Alles, was im Leben eines Menschen gut ist oder einmal gut war, alles, was es ausmacht, Freundschaften, Beziehungen, Kinder vielleicht, der Job, die Wohnung, Hobbys - alles hat seinen Ursprung darin, dass man einmal, vor längerer Zeit, etwas Neues gewagt hat. Wollen wir einen Kaffee zusammen trinken? Ich weiß, Bewerbungsschluss war gestern, aber ich lass Ihnen meine Unterlagen trotzdem mal da. Und bin ich hier richtig bei „Italienisch für Anfänger“? Das alles sind Beispiele für Anfänge. Und vielleicht sogar die besten Augenblicke des Lebens.

Auch für Lucian Mihu gab es in diesen Tagen so einen Anfang. Mihu ist seit dem 1. Juli Cheftrainer der Oberliga-Mannschaft des TV Askania Bernburg. Mit gerade einmal 33 Jahren. Am Montagabend hat er mit ihr die Vorbereitung auf die kommende Saison aufgenommen.

Ein Neuzugang, ein Probespieler

Fast zwei Stunden ging die erste Trainingseinheit unter Cheftrainer Mihu. Von einer lockeren Erwärmung zu leichtem Athletiktraining über ein Spiel auf verkleinertem Feld bis hin zu einer leichten Ausdauereinheit.

Mihu wirkte sehr engagiert. Und konzentriert. Er ließ seine 17 Spieler kaum aus den Augen. Und wenn doch, dann bekam Co-Trainer Benjamin Lehmeier den Auftrag, genau hinzuschauen.

So auch beim Gespräch kurz vor dem Trainingsende: Wie der Eindruck wohl ist, ein Training zum ersten Mal als offizieller Cheftrainer zu leiten? „Es ist ein normaler Tag“, sagt Mihu.

Es hört sich unterkühlt an, doch das ist es nicht. Schaut man Lucian Mihu ins Gesicht, sieht man, dass es kein ganz so gewöhnlicher Tag ist. Er lächelt zufrieden. „Ich bin begeistert“, sagt er dann.

In der vergangenen Spielzeit war Lucian Mihu noch Co-Trainer von Thomas Diedrich. Diedrich übergab ihm zwar - vor allem in der Rückrunde - viel Verantwortung, dennoch ist es jetzt ein anderes Gefühl. Mihu sprüht vor Tatendrang: „Ich erwarte die neue Saison mit großer Vorfreude.“

Bis es allerdings Mitte August in der Oberliga los geht, hat Askania Bernburg noch viel Arbeit vor sich. Der Umbruch im Sommer war größer als geplant.

Neun Spieler - zu denen jetzt auch sicher Michel Hennig gehört - verließen den Verein, vier neue kamen bisher dazu. Der letzte davon unterschrieb seinen Vertrag unmittelbar vor dem Auftakt: Max Kretschmer wechselt von der zweiten Mannschaft des FC Hansa Rostock nach Bernburg.

Der fünfte Neue könnte Robert Rode von Germania Halberstadt werden, der am Montagabend zur Probe mittrainierte. Auch die feststehenden Zugänge Max Worbs, Tobias Friebertshäuser und Tom Fraus waren dabei.

Torhüter, Innenverteidiger, Stürmer

Mihu ist nach seinem ersten Eindruck jedenfalls zufrieden mit den Neuzugängen. „Wir haben durch die Neuen mehr Qualität“, sagt er. Ein Saisonziel zu bestimmen, fällt ihm dennoch schwer.

„Das hängt viel von den Neuzugängen ab“, so Mihu. Und auch davon, wer zu den bislang vier Bestätigten noch dazu kommt. „Wir brauchen noch drei Spieler auf wichtigen Positionen“, sagt der neue Cheftrainer.

Askania Bernburg ist noch auch der Suche nach einem zweiten Torhüter neben Patrick Baldauf, einem Innenverteidiger und einem Stürmer, der Torschützenkönig Patrick Schlegel ersetzt. „Wenn wir wir diese Spieler noch bekommen“, glaubt Lucian Mihu, „können wir Platz sechs bis acht erreichen.“

Viel wird aber natürlich auch davon abhängen, wie der wahrscheinlich wichtigste Wechsel bei Askania Bernburg funktioniert: der auf der Bank. Lucian Mihu - und sein ganz persönlichen Anfang.

Vorbereitung vor dem Saisonauftakt

Der neue Trainer des TV Askania Bernburg, Lucian Mihu, bittet seine Mannschaft in der Vorbereitung vier Mal in der Woche auf den Trainingsplatz.

Ein Trainingslager, wie in den vergangenen Jahren üblich, wird es in dieser Sommervorbereitung nicht geben. „Dafür ist die Zeit zu kurz und ich bin kein Freund von Trainingslagern für nur zwei Tage“, sagt Mihu. „Und außerdem brauchen die Spieler auch Zeit für ihre Familien.“

Das erste Testspiel wird Askania Bernburg am Sonnabend (17 Uhr) gegen Regionalligist Viktoria Köln bestreiten. Ein weiterer Gegner ist am 24. Juli der Charlottenburger FC.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung - Lokalsport Bernburg

05.07.2016

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