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Salis verlängert um ein Jahr

Hohe Niederlage gegen Regionalligist Viktoria Köln

Salis verlängert um ein Jahr
Foto: Pülicher

Bernburg. Mal ganz populistisch gesagt: Als Martin Salis im Januar 2013 vom FC Schwedt zum Verbandsligisten TV Askania Bernburg kam, war er noch ein Junge. Salis war gerade einmal 22 Jahre alt und hatte ein sehr unscheinbares Erscheinungsbild. Seitdem ist aber einiges Wasser den Berg hinunter geflossen.

Aus Askania Bernburg ist in den vergangenen Jahren ein Fußball-Oberligist geworden. Und aus Martin Salis, populistisch gesagt, ein Mann.

Der linke Außenverteidiger fällt mit seinem kleinen Zopf und dem Vollbart nicht nur aufgrund seines Erscheinungsbildes auf. Salis ist auch fußballerisch ein Fixpunkt bei Askania Bernburg.

Der mittlerweile 26-Jährige hat in den vergangenen dreieinhalb Jahren 93 von 100 möglichen Punktspielen bestritten. Und es werden weitere folgen. Salis wird dem Verein auch in Zukunft erhalten bleiben.

„Ein Stück weit peinlich“

Der Linksverteidiger war zum Start in die Vorbereitung am vergangenen Montag der letzte Spieler aus dem Vorjahreskader, dessen Zukunft noch nicht gänzlich geklärt war. Am Freitag hat Salis nun allerdings seine Unterschrift unter einem neuen Einjahresvertrag gesetzt. „Weil es hier passt“, sagt er.

Die Entscheidung, Askania Bernburg treu zu bleiben, stand für ihn schon länger fest. „Seit zwei Wochen ungefähr war es klar“, sagt er.

Der springende Punkt waren letzte vertragliche Details, die mittlerweile geklärt wurden. Und so stand Martin Salis auch am Sonnabend mit auf dem Rasen in der Sparkassen-Arena, als Askania Bernburg sein erstes Testspiel in dieser Vorbereitung absolvierte.

Es war eines der unschöneren: 0:9 verlor Bernburg gegen Viktoria Köln. Der Oberligist war dem Regionalligist in allen Belangen unterlegen.

Salis sagte danach zwar, dass Köln einen anderen Anspruch hätte - der Verein will seit Jahren in die 3. Liga aufsteigen - ordnete das Ergebnis aber trotzdem als „ein Stück weit peinlich“ ein. Denn Köln hätte am Ende auch gut und gerne zweistellig gewinnen können.

Niederlage war vorprogrammiert

Lucian Mihu wirkte dennoch geordnet nach der Partie. „Ich wusste, dass das Spiel keinen Sinn macht“, sagte der neue Cheftrainer.

Köln war am Sonnabend bereits seit drei Wochen in der Vorbereitung auf die kommende Saison, Bernburg seit fünf Tagen. „Wir sind noch nicht fit“, sagte Mihu. Und Viktoria Köln ist halt ein Aufstiegskandidat in der vierten Liga. „Sie haben eine andere Qualität und ein anderes Tempo.“

Askania Bernburg konnte sich bei Mateusz Babieczko bedanken, dass es zur Halbzeit nicht schon höher als 4:0 stand und am Ende nicht zweistellig geworden ist.

Der Torhüter aus Polen trainiert seit Donnerstag bei Bernburg zur Probe mit und hat zumindest im Testspiel gegen Köln überzeugt. In der 27. Minte konnte Babieczko sogar einen Elfmeter halten.

An der letztendlich deutlichen Niederlage konnte aber auch der Test-Torhüter nichts ändern. „Das Ergebnis sieht sehr schlimm aus“, sagte Lucian Mihu nach der Partie, „die Gegentore sind größtenteils durch individuelle Fehler entstanden. Aber wenn die Spieler nicht fit sind, ist das normal.“

Mihu fand aber auch etwas Positives an der Partie: „Ich kann jetzt jeden Spieler einschätzen, wie er sich im Spiel unter Druck verhält.“

Mittlerweile Führungsspieler

Martin Salis lehnte sich derweil enttäuscht über die Bande in der Sparkassen-Arena. Er tat sich schwer daran, etwas Positives an der Partie zu finden. „Ich finde dafür gar nicht die richtigen Worte“, sagte er.

Kurz vor dem Spielende wurde Salis, der im Laufe der zweiten Halbzeit in der Innenverteidigung spielte, auch zweimal laut. Erster Adressat war Marcus Schubert, der einen Ball leichtfertig vertändelte, zweiter Adressat war Michael Schoon, der einen Stellungsfehler begann.

Martin Salis ist im Laufe der Zeit auch zu einem Führungsspieler geworden. Er weiß, dass er nach dreieinhalb Jahren Askania Bernburg mittlerweile Verantwortung übernehmen muss. „Die Mannschaft wird ja auch immer jünger“, sagt er. Und Salis erfahrener. Ganz unpopulistisch.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung - Lokalsport Bernburg

11.07.2016

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