8. Spieltag Oberliga: 0:1 - Diedrich-Team findet keine Lücke im Bollwerk
FC Einheit Rudolstadt - TV Askania Bernburg 1:0 (0:0)
Eine einzige Aktion in der 48. Minute entscheidet über das ganze Spiel. Weil Askania Bernburg - frisch aus der Kabine gekommen - noch schläft, geht das Spiel für sie zu diesem Zeitpunkt verloren.
Rudolstadt. Am Ende war es eine einzige Aktion, die das Auswärtsspiel des TV Askania Bernburg bei Einheit Rudolstadt entschied: Wenige Augenblicke nach dem Seitenwechsel war Rudolstadts Stefan Staskewitsch (48.) aus 25 Metern frei zum Schuss aufs Askanen-Tor gekommen. Vor dem Gehäuse setzte das Spielgerät noch einmal so tückisch auf, dass TV-Schlussmann Patrick Baldauf nicht parieren konnte. „Leider haben wir die ersten fünf Minuten des zweiten Abschnitts verschlafen und uns besonders in dieser Szene schlecht verhalten“, erklärte Askania-Trainer Thomas Diedrich nach der 0:1-Niederlage seiner Mannschaft.
Das Warten auf Fehler
Was die Saalestädter in Thüringen erwarten würde, war von vornherein klar. Schließlich fielen in den bis dahin sieben Begegnungen mit Rudolstädter Beteiligung lediglich 14 Treffer. Viermal spielte Einheit zudem bereits Zunull. „Wir wussten, dass sie stets sehr defensiv eingestellt sind“, so Diedrich, der zwar mit Vitali Olkhovsky neben Patrik Schlegel einen zweiten Stürmer aufgeboten hatte, aber trotzdem am gewohnten 4-2-3-1-System festhielt.
In der ersten Halbzeit standen sich folglich zwei Teams gegenüber, die sehr abwartend agierten und auf Fehler des jeweils anderen lauerten. Dennoch erarbeiteten sich die Bernburger ein leichtes Übergewicht. „Wir hatten mehr Ballbesitz, haben auch insgesamt sehr kontrolliert und konzentriert gespielt“, sagte Diedrich. Allerdings tat Rudolstadt den Askanen nicht den Gefallen eines Aussetzers. So blieb es bei einer Neutralisation der Kontrahenten.
Auch die Geschichte der zweiten Hälfte ist schnell erzählt. Nach der kurzen Phase des Tiefschlafes auf Seiten der Saalestädter und dem Führungstreffer der Gastgeber folgte, was folgen musste: Rudolstadt zog sich fortan noch weiter zurück, überließ Askania völlig das Spielgeschehen. „Wir haben das dann teilweise auch ganz ordentlich gemacht, sind hin und wieder auf den Außenpositionen durchgebrochen“, erzählt Thomas Diedrich, „jedoch war entweder ein Fuß des Gegners dazwischen oder der finale Pass hat gefehlt.“ Dass der Übungsleiter grundsätzlich nicht unzufrieden mit dem Spiel seiner Elf war, beweist die Tatsache, dass er lediglich eine seiner drei Wechseloptionen nutzte. Aber auch Maximilian Gerwien, der gesundheitlich angeschlagen war und demzufolge zunächst auf der Bank Platz nehmen musste, fand keine Lücke im Rudolstädter Bollwerk.
Schwierige Begleitumstände
„Natürlich wollten wir punkten“, so Diedrich, „und es wäre auch etwas drin gewesen.“ Dennoch könne man die Niederlage beim Tabellendritten richtig einordnen. Zudem waren die Begleitumstände der Bernburger nicht die einfachsten: Das Ausscheiden aus dem Landespokal sowie die schwere Verletzung Mario Hesses muss erst einmal aus den Köpfen der Spieler. In seiner vorerst letzten Partie im Askanen-Trikot gelang somit auch nicht Michél Hennig (die MZ berichtete) der erhoffte Abschied.
Trainer Thomas Diedrich wollte unterdessen schon am gestrigen Sonntag den Blick auf das nächste Spiel richten. Dann geht es schließlich mit dem FC Eisenach gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, der gerade seinen ersten Saisonsieg gefeiert hat. „Da stehen wir womöglich ein bisschen unter Druck“, so der Übungsleiter, „aber damit können wir umgehen.“ Immerhin sollte dann auch wieder Marcus Bäcker (Erkältung) zur Verfügung stehen. (mz)