9. Spieltag Oberliga: Askania Bernburg landet wichtigen Sieg
TV Askania Bernburg - FC Eisenach 1:0 (0:0)
Der TV Askania Bernburg landet einen wichtigen Siege in der Oberliga. Vor allem, weil der Einsatz der Mannschaften stimmte.
Bernburg. Thomas Diedrich ist ein recht impulsiver Fußballtrainer. Wenn dem Coach des TV Askania Bernburg etwas nicht passt, sieht oder hört man das. So auch am Sonntagnachmittag. In der Nachspielzeit des Heimspiels gegen den FC Eisenach fauchte Diedrich für viele in der Sparkassenarena gut hörbar: „Du sollst in vollem Tempo zurücklaufen - meine Güte.“ Adressat war der erst wenige Minuten zuvor eingewechselte Oliver Drachenberg. Wenige Augenblicke nach dem Abpfiff nahm sich der Trainer Drachenberg dann zur Seite, erklärte ihm noch einmal mit Nachdruck sein Verständnis von Umschaltspiel und Defensivarbeit. Thomas Dríedrich legte seinen Arm um Oliver Drachenberg, beide lächelten schließlich - Bernburg hatte 1:0 gewonnen.
Der letzte Pass fehlt
Und Diedrich war nach der Partie voll des Lobes für sein Team: „Wir haben das Spiel absolut kontrolliert, geduldig gespielt, sind nicht unruhig geworden.“ Auf die Nachfrage, ob das Spiel vor allem in der ersten Halbzeit nicht ein wenig zäh wirkte, verneinte der Trainer. Allerdings ist es auch so, dass die einzige Aktion, die von den 146 Zuschauern in den ersten 45 Minuten mit Applaus bedacht wurde, ein sauber gefangener Ball eines Zuschauers war. Auf dem Feld spielte sich derweil nicht viel Spektakuläres ab. Askania Bernburg war um Kontrolle bemüht, Eisenach stand tief und verschob gut. „Es war ein zähes Spiel“, meinte Mittelfeldspieler Christian Wegener.
„Bis zum Sechzehner war das alles ganz okay“, beobachtete Torhüter Patrick Baldauf. Doch der letzte Pass fehlte immer. Manchmal auch schon der Vorletzte. „Wir haben in der ersten Hälfte viele leichte Bälle verloren“, sagte Wegener. Aussichtsreiche Chancen für die Hausherren gab es nicht - nur wenige Fernschüsse. „Wir waren zwar überlegen“, fand Wegener, „aber hatten keinen richtigen Spielfluss.“ Eisenach währenddessen, „hat nicht viel für’s Spiel gemacht“, meinte Thomas Diedrich, „nur verteidigt.“ Den einzigen halbwegs verheißungsvollen Konter der Thüringer entschärfte in letzter Instanz Patrick Baldauf (28.). Ansonsten hatte der Askania-Keeper einen relativ ruhigen Nachmittag und „ein gutes Gefühl“, meinte er nach der Partie.
Im zweiten Durchgang versuchten die Gäste aus Eisenach dann etwas mehr zu investieren, verteidigten nun höher. Wofür sie in der 66. Minute die Strafe bekamen. Der gerade erst eingewechselte Marcus Schubert leitete einen Angriff über die rechte Seite ein, den Maximilian Gerwien schließlich nach Flanke von Michael Schmidt aus wenigen Metern vollendete. „Das war super herausgespielt“, lobte Trainer Diedrich. Eisenach wurde von Minute zu Minute merklich müder und wirkte nun wie ein taumelnder Boxer. „Wir hätten nachlegen können“, meinte Thomas Diedrich. Doch sein Team nutze die sich bietenden Räume nicht konsequent genug.
„Absolute Pflicht“
Am Ende warf der FCE zwar noch einmal alles nach vorn und hatte auch einige Freistöße aus dem Halbfeld. Gefahr kam jedoch nicht auf. Bernburg gewann schließlich. Und Bernburg gewann auch verdient. „Wir haben uns den Erfolg erarbeitet“, erklärte Diedrich. Gegen einen Gegner, den man zu Hause schlagen muss, wenn man auch im kommenden Jahr in der Oberliga spielen will. Christian Wegener meinte: „Das war absolute Pflicht.“ Askania Bernburg klettert durch den 1:0-Erfolg auf Tabellenplatz acht. „Das verschafft uns ein wenig Luft“, sagte Wegener. Und bewies auch, dass das Team von Trainer Diedrich die Ausfälle von Michél Hennig (Auslandssemester) und Mario Hesse (Kreuzbandriss) geschlossen kompensieren kann.
„Das ist natürlich nicht so einfach“, meinte Christian Wegener. „Vor allem die schwere Verletzung von Mario war auch mental nicht leicht zu verarbeiten.“ Der Erfolg gegen den FC Eisenach wird dabei noch einmal geholfen haben. Übrigens auch unter den Augen von Mario Hesse.
