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Askania Bernburg nutzt Außenseiterrolle

Oberliga-Partie gegen Bischofswerdaer FV

Askania Bernburg nutzt Außenseiterrolle
(BILD: Hartmut Bösener)

Die Aussichten vor dem Heim-Duell mit Bischofswerda sind beim Fußball-Oberligisten TV Askania Bernburg nicht die rosigsten - Verteidiger Marcus Bäcker macht trotzdem Mut.

Bernburg. Da verletzen sich innerhalb eines Monats drei Leistungsträger schwer am Knie, werden in dieser Spielzeit mit hoher Wahrscheinlichkeit keine einzige Minute mehr auf dem Feld stehen und die kommenden beiden Gegner sind auch noch die Top-Teams der Staffel - die Aussichten beim Oberligisten TV Askania Bernburg sind derzeit beileibe nicht die rosigsten.

Verteidiger Marcus Bäcker übt sich dennoch vor dem Heim-Duell am Sonnabend gegen den Bischofswerdaer FV (13.30 Uhr) in der Rolle des Mutmachers. „Wir gehen in dieses Spiel mit Sicherheit als Außenseiter“, so der 27-Jährige, „aber genau diese Chance sollten wir nutzen.“

Gefährliches Angriffs-Duo

Die positivste Nachricht im Vorfeld formulierte Thomas Diedrich, Trainer der Saalestädter, derweil so: „Elf gesunde Spieler bekommen wir auf jeden Fall zusammen.“ In der zweiwöchigen spielfreien Zeit hatte ein Magen-Darm-Infekt den einen oder anderen Askanen lahm gelegt. Auszufallen droht aus diesem Grund allerdings kein Akteur. Schwer genug wird die nächste Aufgabe aber auch so. „Bischofswerda ist eine sehr erfahrene Mannschaft“, warnt Diedrich. Vor allem die beiden Angreifer Ralf Marrack (elf Treffer) und Petr Novotny (acht) haben ihr Können in dieser Saison bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Da erwartet die Bernburger Defensive somit eine echte Herausforderung. Oder?

„Entscheidend wird es sein, wieder eine geschlossene Mannschaftsleistung abzurufen“, erklärt Marcus Bäcker, „unser letztes Spiel in Barleben, in dem wir hinten die Null gehalten haben, sollte dabei als Ansatzpunkt dienen.“ Christian Wegener, der Anfang der Woche in Halle erfolgreich an seinem Kreuzband operiert wurde, wird bei diesem Unterfangen nicht helfen können.

Ordentliches Polster auf Abstiegsränge

Eine Situation wie die derzeitige, mit drei derart schweren Verletzungen innerhalb kürzester Zeit ist für Marcus Bäcker im übrigen keine neue. „Als ich beim VfB Sangerhausen gespielt habe, erging es uns ähnlich“, so der Außenverteidiger, „sportlich lief es dann irgendwann nicht mehr so nach Wunsch, unsere Zielstellung mussten wir nach und nach korrigieren.“ Die sieht in Bernburg so oder so nur den Klassenerhalt vor. Das Polster auf die Abstiegsränge ist momentan aber noch ordentlich. Die Saalestädter haben sieben Zähler mehr auf dem Konto als Wismut Gera - das erste Team in der bedrohlichen Zone. „In der letzten Spielzeit sind wir auch gut gestartet, anschließend aber in eine Flaute geraten. Das gilt es zu vermeiden“, so Bäcker.

Besonders in der Pflicht sieht der bereits regionalligaerfahrene Akteur nun auch die Spieler, die von den Ausfällen Wegeners, Mario Hesses und Baptiste Buntschus profitieren können. „Sicherlich ist der Verlust schwer zu kompensieren“, sagt Marcus Bäcker, „aber im gleichen Zug ergibt sich für die, die bisher hintendran waren, eine große Chance.“ Das Vertrauen in die Dichte des Kaders hat freilich auch Trainer Thomas Diedrich, der optimistisch in die Begegnung mit dem BFV geht: „Mit unseren Fans im Rücken wollen wir versuchen zu punkten.“

Alle hauen sich rein

Sarkastisch ließe sich behaupten, dass die Partie für Askania schon ein Erfolg wäre, wenn keine weitere Hiobsbotschaft hinzukäme. Dass dieses Denken die Mannschaft beeinflussen könnte, glaubt Marcus Bäcker nicht: „Es sitzt vielleicht im Hinterkopf, aber im Training geht niemand vorsichtiger zur Sache. Gerade die Jungs, die in das Team drängen, hauen sich voll rein.“

Bäcker weiß unterdessen mit Rückschlägen umzugehen - in seiner Zeit bei Germania Halberstadt, wo er von 2010 bis 2012 spielte, zog auch er sich eine schwere Knieverletzung zu. Demzufolge war er nun auch als Ratgeber gefragt. „Die Verletzten haben sich bei mir erkundigt. Man tauscht sich eben aus“, sagt Marcus Bäcker. Diese Phase lässt sich schließlich nur zusammen meistern, getreu dem Motto: Askania - gemeinsam stark. (mz)

Quelle: Sport Bernburg - Mitteldeutsche Zeitung

20.11.2015

© Erik Schmidt

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