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Askania Bernburg trifft auf FC Carl Zeiss Jena II

Askania Bernburg trifft auf FC Carl Zeiss Jena II
Bild: Hartmut Bösener

Askania Bernburg muss am Freitag zur Reserve des FC Carl Zeiss Jena reisen. Fast alles spricht für die Gastgeber, irgendwie aber auch nicht.

Bernburg. Es ist ein schwieriges Verhältnis zwischen einem Fußballspiel und seinen Vorzeichen. Wenn Askania Bernburg am Freitag (Anstoß 18.30 Uhr) bei der Reserve des FC Carl Zeiss Jena antritt, treffen ein Verlierer und ein Sieger des ersten Spieltags aufeinander. Während die Saalestädter Union Sandersdorf mit 2:3 unterlagen, beeindruckten die Thüringer im Stadtderby bei Schott Jena mit einem 6:0-Erfolg. „Der Gegner wird mit Optimismus ins Spiel gehen“, ist sich Bernburg-Coach Thomas Diedrich sicher.

Da gibt es aber auch noch die andere Seite der Medaille: Immerhin bot Askania erst im April eine der besten Rückrundenleistungen beim FC Carl Zeiss II (0:0). Außerdem präsentierte sich der letztjährige Aufsteiger in der vergangenen Saison generell stärker auf fremden Plätzen, sammelte auswärts sechs Punkte mehr als daheim. „Jedoch nützen diese Vergleiche mit der vorigen Saison nichts“, so Diedrich, „schließlich geht es wieder von vorn los.“ Mut machen sollten dann aber wenigstens die ersten 63 Minuten (bis Felix Krause zum 2:2 traf) gegen Sandersdorf. „Ja, ich hoffe, dass die Spieler daraus die nötige Entschlossenheit nehmen“, erzählt Diedrich. Denn bis dahin überzeugten die Askanen mit einem kraftvollen, dynamischen Spiel. Nun stehe der Beweis aus, dass diese Leistung auch über die volle Länge von 90 Minuten abgerufen werden könne, so der Trainer.

Der Schock der Niederlage seien unterdessen verdaut, die Fehler analysiert und die Enttäuschung einer Gier auf Wiedergutmachung gewichen. „Auch wenn die Saison lang ist, stehen wir vielleicht schon ein kleines bisschen unter Druck“, erklärt Diedrich. Druck, den sich die Bernburger jedoch nur selbst auferlegen können. Die allgemeine Erwartungshaltung vor dem Auftritt bei der spielstarken Regionalliga-Reserve, die im Sommer wieder einmal einen großen Umbruch vollzogen hat, dürfte nicht unbedingt Askania in der Favoritenrolle sehen. Druck, den man allerdings auch benötigt, um den eigenen Ansprüchen - eine ruhigere Saison als die letzte abzuliefern - gerecht zu werden.

Dass der Kader das Zeug dazu hat, bezweifeln die wenigsten. Nur muss er die Bestätigung dafür selbst liefern. Im Gegensatz zur Vorwoche stehen Thomas Diedrich in Jena aller Voraussicht nach auch wieder die beiden Neuzugänge Baptiste Buntschu (zuletzt mit Rückenbeschwerden) und Michél Hennig (gegen sein Ex-Team Sandersdorf aufgrund einer Klausel nicht einsatzberechtigt) wieder zur Verfügung und vergrößern somit den Handlungsspielraum des Übungsleiters. Auf der Position im Tor kehrt hingegen noch keine Kontinuität ein. Zum Saisonauftakt hütete Christian Zellmer den Bernburger Kasten, wird aber nun sein Mandat an Daniel Koch weiterreichen, der in der Vorwoche fehlte. Zellmer selbst kann die Reise nach Jena so oder so nicht mit antreten. Patrick Baldauf, eigentlicher Stammkeeper, musste sich derweil am gestrigen Mittwoch nochmals einer kleineren Operation unterziehen, wird aber in der nächsten Woche im Training zurückerwartet.

Eine eindeutige Prognose nach all den unterschiedlichen Gesichtspunkten fällt nun mehr als schwer. Fußball ist eben ein Für und Wider, immer wieder. Das weiß auch Thomas Diedrich, demzufolge sagt er: „Es bleibt nichts übrig, als in jeder Begegnung 100 Prozent für den Sieg zu geben und aus den Fehlern des vorangegangenen Spiels zu lernen.“ Für Askania bedeutet das: In Thüringen muss eine 90-minütige Vollgasveranstaltung abgeliefert werden, um zu punkten. (mz)

Quelle: Sport Bernburg - Mitteldeutsche Zeitung

20.08.2015

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