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Die verlorene Leichtigkeit

Oberliga-Partie gegen VFC Plauen

Die verlorene Leichtigkeit
(BILD: Engelbert Pülicher)

Stürmer Patrik Schlegel vom Oberligist TV Askania Bernburg hat seine Treffsicherheit verloren. Das soll sich am Sonntag gegen Plauen ändern. Mit einem Sieg könnte man die Abstiegsränge verlassen.

Bernburg. Wenn man Patrik Schlegel derzeit - im tristen, grauen Herbst - so beim Fußballspielen beobachtet, fällt einem zunächst kein großer Unterschied zum Patrik Schlegel aus dem Spätsommer dieses Jahres auf. Der Angreifer vom TV Askania Bernburg wirkt motiviert, macht unzählige Meter für das Pressingspiel seines Teams und irgendwie fällt ihm auch hin und wieder ein Ball im gegnerischen Strafraum einfach so vor die Füße. Eine Sache hat sich jedoch grundlegend verändert. Schlegel bringt das Spielgerät nicht mehr mit dieser unglaublichen Leichtigkeit, wie er sie an den Spieltagen eins bis sieben besaß, im Tor unter. Neun Mal war der 24-Jährige in diesem Zeitraum erfolgreich, katapultierte sich regelrecht an die Spitze der Torschützenliste in der NOFV-Oberliga Staffel Süd. Doch seitdem herrscht Stillstand.

Für Schlegel ist die aktuelle Situation, die er selbst als „deprimierend“ bezeichnet, keine neue. Auch in der vergangenen Saison, in der er insgesamt sechs Treffer erzielte, musste der Angreifer eine mehrwöchige Flaute durchleben. So wartete die Askania-Sturmspitze zwischen dem elften und 23. Spieltag auf ein Erfolgserlebnis. „Aus der letzten Spielzeit haben wir alle viel gelernt“, erklärt Schlegel. Seine Marschroute sei es demzufolge, immer weiter zu machen. Dass das bei ausbleibenden Treffern nicht wirklich einfach ist, weiß Schlegel. Deshalb gibt er zu: „Ich mache mir manchmal vielleicht auch zu viele Gedanken.“

Kehrtwende in Plauen?

Das häufig zitierte „Kopfproblem“, dass man Stürmern nachsagt, sobald die Minutenzahl der anhaltenden Torlos-Serie wieder und wieder im Boulevard auftaucht, trifft momentan nahezu auf das gesamte Askanen-Team zu. „Wir eröffnen das Spiel ordentlich von hinten, haben es zuletzt aber in der gegnerischen Hälfte einfach nicht hinbekommen“, so Schlegel. Seit fünf Partien steht beim TV Askania die Null - und zwar in der Offensive. Umso bedeutsamer wäre eine Kehrtwende im letzten Spiel des Jahres am kommenden Sonntag (13 Uhr) beim VFC Plauen.

„Dort drei Punkte zu holen, wäre natürlich eine schöne Sache“, sagt Patrik Schlegel, „weil es unheimlich wichtig wäre, über dem Strich zu überwintern.“ Über dem Strich bedeutet in diesem Fall, außerhalb der Abstiegszone. Dazu muss die punktgleiche Reserve des FC Rot-Weiß Erfurt auf Distanz gehalten werden. Die Thüringer haben, ebenfalls am Sonntag, den Tabellenzweiten Bischofswerdaer FV zu Gast. Auch wenn ein Sieg der Rot-Weißen nicht gerade wahrscheinlich ist, können weitere Zähler dem Askanen-Konto definitiv nicht schaden.

Lieblingsgegner Cottbus II

„Wer dabei die Tore schießt, ist mir völlig egal“, gibt Patrik Schlegel zu. Trotzdem hat der 24-Jährige das Rennen im Ranking der besten Torjäger noch längst nicht aus den Augen verloren. „Eigentlich habe ich darauf nie geachtet“ so Schlegel. Der gute Start habe allerdings für einen kleinen Wandel gesorgt - ganz Stürmer eben. Und vielleicht gelingt es Patrik Schlegel ja die gute Serie zum Beginn der Rückrunde zu wiederholen. Dann geht es schließlich auch gegen den FC Energie Cottbus - dem Lieblingsgegner des Askania-Akteurs mit der Rückennummer 28. In jedem seiner drei Duelle mit den Lausitzern war Schlegel erfolgreich.

Doch bis es zu diesem Wiedersehen kommt, gilt es sich zunächst einmal eine gute Ausgangslage in Plauen zu schaffen. „Die dann folgende Winterpause wird uns gut tun“, sagt Patrik Schlegel, „um im Anschluss wieder richtig Vollgas geben zu können.“ Vielleicht stellt sich dann auch heraus, dass es einfach nur am Wetter lag - spätestens im Frühling, mit steigenden Temperaturen könnte Schlegel wieder anfangen, seine Gefährlichkeit unter Beweis zu stellen. Wenn ihm der Ball im gegnerischen Strafraum vor die Füße fällt und er einfach nur einschießt. Eiskalt, wie ein Torjäger eben. (mz)

Quelle: Sport Bernburg - Mitteldeutsche Zeitung

10.12.2015

© Erik Schmidt

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