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Emotionale Momente zum Saisonende

Trainer Thomas Diedrich erlebte einen emotionalen Abschied vom TV Askania Bernburg am Sonntagnachmittag
Foto: Pülicher

Bernburg. Auch wenn die 1:3-Niederlage des TV Askania Bernburg gegen den VFC Plauen vor 138 Zuschauern am Sonntagnachmittag wie die 29 vorangegangenen Partien dieser Spielzeit nur 90 Minuten dauerte, hatte sie wesentlich mehr Geschichten zu erzählen als gewöhnlich. Die Mitteldeutsche Zeitung gibt einen Überblick.

Der scheidende Kapitän

Getreu dem Motto „Das Beste kommt zum Schluss“ wurde TVA-Kapitän Michael Schmidt, der schon im Nachwuchsbereich für die Saalestädter auflief, als letzter unter den scheidenden Akteuren vor dem Anstoß aufgerufen.

Nach vielen Umarmungen, zahlreichen Präsenten und einem warmen Applaus vom Publikum übermannten den 31-Jährigen schließlich seine Gefühle, zeigte sich doch in Schmidts Augen die eine oder andere Träne.

„Nach dieser langen Zeit war klar, dass es sehr emotional werden würde“, so der Kapitän. Mit dem verunglückten Resultat zum Abschluss konnte Michael Schmidt derweil leben: „Dies trübt die vergangene Saison sowie all die anderen Jahre in keiner Weise. Ich schaue ausschließlich positiv zurück.“

Ein Happy End hätte es dann fast auch noch gegeben. Doch Schmidts Freistoß in der Schlussphase konnte Plauens Keeper aus dem Winkel kratzen.

Der scheidende Coach

Thomas Diedrich hatte sogar noch vor dem Anpfiff mit einem Mikrofon das Wort ergriffen und seinen Dank „für vier tolle Jahre“ an die Menschen gerichtet, „die so viel Arbeit für diesen Verein leisten“.

Und auch der Übungsleiter sprach von sehr emotionalen Momenten. „Schließlich habe ich eine Menge Leute kennengelernt, die mir ans Herz gewachsen sind“, so Diedrich.

Die Begegnung sei dann jedoch eine wie jede andere gewesen, die er unbedingt gewinnen wollte, erklärte der gewohnt ehrgeizige 44-Jährige.

Dass es dazu nicht ganz reichte, war zu verkraften, ging doch eine „lange und schwierige Saison“ mit Rang elf dennoch ziemlich erfolgreich zu Ende. „Die Jungs haben sich die Sommerpause jetzt verdient“, so Thomas Diedrich. Und der Trainer definitiv auch.

Der Torschützenkönig

Auch wenn Patrik Schlegel, der den TVA ebenfalls verlassen wird, gegen Plauen kein Tor glückte - den einzigen Bernburger Treffer des Tages hatte Martin Salis in der 20. Minute zum zwischenzeitlichen 1:1 erzielt - kann sich der 25-Jährige trotzdem als bester Torjäger der nun abgelaufenen Oberliga-Spielzeit feiern lassen.

Insgesamt 22 Mal hatte Schlegel zugeschlagen. Dabei besaß der Angreifer auch gegen die Sachsen mehrere verheißungsvolle Gelegenheiten.

Doch zunächst entschied erneut Plauens Schlussmann Dominik Knobloch ein Duell für sich, später setzte Patrik Schlegel einen Kopfball knapp neben das Tor.

Der Rückkehrer

Nach seinem am 8. November des vergangenen Jahres erlittenen Kreuzbandriss gab Mittelfeldspieler Christian Wegener noch am letzten Spieltag sein Comeback.

Dabei wurde er ausgerechnet zwölf Minuten vor Spielende für Michael Schmidt eingewechselt, wobei er direkt die Kapitänsbinde übernehmen durfte.

In der kurzen Zeit blieb Wegener freilich wenig Gelegenheit, etwas am Resultat zu ändern, zumal die Askanen seit dem Platzverweis gegen Aleksejs Gilnics nach exakt einer Stunde ohnehin in Unterzahl agierten.

Dennoch hatte der Kurzauftritt für den Rückkehrer ganz besondere Bedeutung. So stand der 26-Jährige nochmals mit einigen scheidenden Wegbegleitern gemeinsam auf dem Feld und war endlich wieder Teil des Ganzen.

30. Spieltag

Aufgrund der eigenen Niederlage bestand für den TV Askania Bernburg ohnehin keine Chance mehr, in der Tabelle zu klettern. Dabei wären der FC Energie Cottbus II (1:3 in Gera), der FSV Barleben (2:5 bei Lok Leipzig) und der SSV Markranstädt (2:4 bei International Leipzig) mit einem Dreier überholbar gewesen.

Derweil sicherte sich der VfL Halle 96 durch einen 3:2-Erfolg in Rudolstadt noch den Status als bester Vertreter Sachsen-Anhalts. Dies gelang als Sechster punktgleich vor Union Sandersdorf.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung - Lokalsport Bernburg

13.06.2016

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