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„Langweilig war es nie“

Jahresrückblick TV Askania Bernburg

„Langweilig war es nie“
(BILD: Pülicher)

Hinter Fußball-Oberligist TV Askania Bernburg liegt ein dramatisches Jahr 2015. Erst lief es sportlich nicht, dann folgte großes Pech. Die MZ blickt zurück auf die vergangenen zwölf Monate.

Das Jahr 2015 hatte es von vornherein nicht einfach, folgte es doch unmittelbar auf zwölf überaus erfolgreiche Monate, die nicht nur den Aufstieg in die Oberliga, sondern auch einen überraschend guten Start in die neue Spielklasse für den TV Askania Bernburg parat hielten. Doch während 2014 vor allem bedeutsam für das Geschichtsbuch der Saalestädter war, ging es im demnächst endenden Jahr dramatisch wie in einem Drehbuch aus Hollywood zu. „Langweilig war es eigentlich nie“, erinnert sich Vereinspräsident Michael Angermann, „sowohl die Rückrunde der vergangenen Spielzeit als auch die Hinrunde der aktuellen Saison hat an den Nerven gezehrt.“ Grund genug für die Mitteldeutsche Zeitung im Vierteljahr-Rhythmus zurückzublicken.

Januar bis März

Ohne einen Neuzugang startet die Mannschaft von Trainer Thomas Diedrich in die zweite Saisonhälfte. In sieben Testspielen werden ordentlich Ergebnisse erzielt, darunter zwei knappe Niederlagen gegen die beiden Regionalligisten 1. FC Magdeburg und Germania Halberstadt. Das Punktspielgeschehen nehmen die Askanen als 14. auf, selbst ein einstelliger Tabellenplatz ist zu diesem Zeitpunkt nur vier Zähler entfernt. Gegen Schott Jena, Konkurrent im Kampf um den Klasserhalt, gelingt Askania zunächst ein 2:2-Unentschieden daheim - auf den ersten Dreier in der Sparkassenarena warten die Bernburger aber immer noch. Jedoch nicht lange: Am 20. März kann im Fluchtlichtspiel vor 290 Zuschauern ausgerechnet im Derby gegen Union Sandersdorf ein 1:0-Sieg durch den Treffer von Felix Krause bejubelt werden. Alle anderen drei Begegnungen im dritten Monat des Jahres werden verloren.

April bis Juni

Der Erfolg gegen Sandersdorf sollte, was damals noch niemand ahnte, der letzte in der Spielzeit gewesen sein. Bis zum Saisonende springen lediglich noch zwei Remis gegen die Reserveteams von Energie Cottbus (2:2) und dem FC Carl-Zeiss Jena (0:0) heraus. So dauert es auch nicht lange, ehe Askania die Rote Laterne inne hat. „Diese Rückrunde bot sportlich nicht allzu viel“, gibt Michael Angermann zu, „die Negativerlebnisse setzten sich in den Köpfen der Spieler fest.“ Trotzdem steht der Verein auch in dieser Phase zu Trainer Thomas Diedrich. Die Klasse hält das Schlusslicht nur, weil andere Mannschaften ihre Teams zurückziehen. „Wir sind aber froh, dass wir eine zweite Chance erhalten“, meint der Übungsleiter.

Juli bis September

Für den zweiten Anlauf in der Oberliga rüsten die Saalestädter ordentlich auf - zusätzlich hängt auch Kapitän Michael Schmidt ein weiteres Jahr an seine Laufbahn. Mit Mario Hesse, Baptiste Buntschu und Michél Hennig kommen gleich drei in dieser Spielklasse etablierte Kräfte. „Wir sind sehr glücklich, dass diese Verstärkungen so eingeschlagen haben“, erzählt Michael Angermann, „so konnten wir unser System verfeinern und effektiver auftreten.“ Das veranschaulicht wahrscheinlich kein Spiel deutlicher als der 4:1-Erfolg gegen den SSV Markranstädt am 19. September durch einen Viererpack vom wie losgelöst aufspielenden Patrik Schlegel, der in den ersten sieben Partien neun Mal trifft - für Angermann stellt dieses Duell das Highlight des Jahres dar.

Oktober bis Dezember

Dem erfolglosen Frühling stellt sich nun der traurige Herbst gegenüber: In nur vier Wochen ziehen sich drei Leistungsträger (Mario Hesse, Baptiste Buntschu, Christian Wegener) einen Kreuzbandriss zu. Kein Wunder, dass der TV-Präsident diese Zeit des „großen Pechs“ als den Tiefpunkt des Jahres bezeichnet. „Wir wollen uns aber nicht selbst bedauern“, so Angermann weiter. Einer kleinen Ergebniskrise inklusive fünf torlosen Begegnungen am Stück folgt der versöhnliche Jahresabschluss beim 2:1-Erfolg in Plauen - Askania überwintert auf einem Nicht-Abstiegsplatz. „Nun hoffen wir auf eine zufriedenstellende Rückrunde“, verrät Michael Angermann, der mit Sicherheit nichts gegen ein bisschen mehr Langeweile einzuwenden hätte. (mz)

Quelle: Sport Bernburg - Mitteldeutsche Zeitung

19.12.2015

© Erik Schmidt

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