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Michél Hennig zieht es ans andere Ende der Welt

Oberliga-Partie gegen FC Rudolstadt

Michél Hennig zieht es ans andere Ende der Welt
(BILD: Pülicher)

Michél Hennig wird am Sonntag vorerst zum letzten Mal für Askania Bernburg auflaufen. Zudem hat der Verein noch einen weiteren Ausfall zu beklagen.

Bernburg. Christian Wegener hatte vor kurzem die glänzende Zusammenarbeit des aus ihm, Michél Hennig und Mario Hesse bestehenden Kreativzentrums im Mittelfeld vom TV Askania Bernburg damit begründet, dass sie alle drei Fußballliebhaber seien. Zumindest vorübergehend wird sich Wegener an neue Partner gewöhnen müssen: Während Hesse mit einem Meniskusriss mehrere Monate fehlt, absolviert Hennig beim Auswärtsauftritt der Askanen am Sonntag in Rudolstadt (14 Uhr) ebenfalls sein letztes Hinrundenspiel - der 23-jährige Student der Wirtschaftswissenschaften wird bis zum kommenden Frühjahr mit seiner Freundin ans andere Ende der Welt verreisen.

In Neuseeland weiterentwickeln

Am Dienstagvormittag und somit nur knappe 40 Stunden nach seinem vorerst letzten Auftritt im Askania-Trikot bricht Michél Hennig, von Berlin über Hongkong, auf in das Abenteuer Neuseeland. In dem Land, das neben Schafen auch unzählige Naturphänomene zu bieten hat und dessen Volkssport Rugby ist, wird der Bernburger Sommerneuzugang (kam von Union Sandersdorf) die nächste Zeit leben, arbeiten und möglichst viel zu sehen bekommen. „Ich möchte unbedingt diese Erfahrung machen, andere Kulturen kennenlernen und mich dabei persönlich weiterentwickeln“, so Hennig. Sein Trainer Thomas Diedrich meint: „Für ihn ist das eine tolle Sache, auch wenn es schade ist, dass er uns in dieser Zeit fehlt.“

Den Kontakt zum Übungsleiter und Team wird Hennig aber auch trotz der Distanz von mehr als 18000 Kilometern nicht abreißen lassen: „Natürlich verfolge ich das Geschehen auf jeden Fall weiter.“ Ganz ohne den Sport wird es für Michél Hennig, der seit seinem fünften Lebensjahr Fußballer mit Leib und Seele ist, auch in Neuseeland nicht gehen. „Ich werde mich ganz bestimmt fithalten, dafür bin ich zu lange dabei“, so der Mittelfeldspieler, „außerdem habe ich von einem Kumpel einen Kontakt bekommen, wo ich mittrainieren könnte.“

Bevor Hennig jedoch den insgesamt über 20-stündigen Flug nach Ozeanien in Angriff nimmt, gilt es am Sonntag noch einmal mit seinen Teamkollegen an die guten Leistungen der bisherigen Saison anzuknüpfen. Das Pokalausscheiden unter unglücklichen Umständen (zwei Platzverweise innerhalb weniger Minuten) beim Verbandsligisten Burger BC kann mit einem weiteren Punktgewinn als Ausrutscher abgetan werden. Michél Hennig hat klare Vorstellungen über seinen letzten Auftritt im herbstlichen Deutschland: „Oberste Priorität haben drei Punkte.“ Und wie verhält es sich mit einem eigenen Treffer als persönliches Abschiedsgeschenk? „Das wäre schön, aber wichtiger ist es mir, die Mannschaft noch einmal mitzureißen.“

In diesem Fall wird auch Hennig dafür sorgen müssen, den Verlust Mario Hesses zu kompensieren, anschließend werden „andere in die Bresche springen“, so der 23-Jährige. Trainer Thomas Diedrich ist davor nicht angst und bange: „Klar, verlieren wir individuelle Qualität. Aber ich traue der Mannschaft zu, dass sie als Ganzes die Ausfälle auffängt.“

Zeit von Weber ist gekommen

Kandidaten, die für Hesse und Hennig ins Mittelfeldzentrum rücken könnten, sind Marcus Schubert und Nicolas Weber. Während Schubert schon in der letzten Spielzeit häufiger auf dieser Position zum Einsatz kam, wurde Weber zuletzt nach und nach an diese Aufgabe herangeführt. „Seine Zeit ist jetzt gekommen“, sagt Diedrich über den 21-Jährigen, „er wird seine Leistungen bringen.“ Nicolas Weber war im Sommer von Preußen Magdeburg nach Bernburg gewechselt.

Michél Hennig traut Weber und Co. zu, dass sie sich auch ohne ihn und Mario Hesse im Mittelfeld der Tabelle halten. „Ich hoffe, dass das Team weiterhin den eingeschlagenen Weg verfolgt und wir ohne große Abstiegssorgen durch die Saison kommen“, erklärt der Stratege. Zwar steht den Askanen eine schwierige Zeit bevor, doch auch Hennig wird fernab von seiner Heimat das eine oder andere Problem, dass das Leben in einem anderen Land mit sich bringt, bewältigen müssen. Schließlich gibt es eben auch noch Dinge, die über dem Sport stehen. (mz)

Quelle: Sport Bernburg - Mitteldeutsche Zeitung

16.10.2015

© Erik Schmidt

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