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TV Askania Bernburg Gegner ist international erfahren

TV Askania Bernburg Gegner ist international erfahren

Bernburg. Die Spieler des TV Askania Bernburg hatten am vergangenen Wochenende spielfrei und konnten über Ostern mal vom Fußball abschalten. Beim kommenden Gegner, dem FC International Leipzig, der am Sonnabend in der Sparkassen-Arena (Anstoß: 13.30 Uhr) gastiert, sah das etwas anders aus. Denn mit Ladule Lako Losara und Dhours Chol Ngor waren zwei Akteure der Sachsen auf Länderspielreise. Im Qualifikationsduell zum Afrika-Cup 2017 unterlagen sie mit ihrem Heimatland Südsudan in Benin mit 1:2. Allein dieser Umstand liefert den Beweis, dass die Saalestädter da einen ganz speziellen Kontrahenten erwarten.

Elf verschiedene Nationalitäten

Denn im 23-Mann-Kader der Leipziger tummeln sich insgesamt elf verschiedene Nationalitäten, wobei nahezu jeder Kontinent vertreten ist. Mit großer Konsequenz versucht der Verein dabei, das gesellschaftliche Potenzial des Sports zu nutzen. „Wir verstehen uns als Integrationsfaktor für unterschiedliche Kulturen und Bevölkerungsschichten mitten in Leipzig. Ungeachtet sozialer, kultureller und religiöser Schranken sind bei uns alle herzlich willkommen. Sie erfahren hier Gleichberechtigung, Freiheit und Bestätigung“, heißt es auf der Homepage.

Die Idee ist derweil noch relativ jung. Erst im August 2013 wurde der FC International gegründet, startete dennoch aber in der Folgesaison direkt in der Sachsenliga, weil das Spielrecht des insolventen SV See 90 übernommen wurde. Der zweite Platz dort im Sommer reichte, um in die Oberliga aufzusteigen. Und auch in dieser Spielklasse benötigten die Sachsen keine lange Anlaufzeit, immerhin rangieren sie aktuell auf Rang zwei hinter dem Stadtrivalen 1. FC Lok. Doch auch wenn dieser zuletzt patzte und dreimal in Folg nur Unentschieden spielte, wird es zu einem Inter-Aufstieg wohl nicht mehr reichen.

Mittelfristig ist der Sprung in die Regionalliga aber das ausgewiesene Ziel der Multi-Kulti-Truppe. Das Projekt besitzt dafür die entsprechende Nachhaltigkeit - die Nachwuchsabteilung wächst und wächst. Und selbst bei den Jüngsten halten die Leipziger an ihren Idealen fest - so stehen sogar in der F-Jugend Deutsche, Inder, Marokkaner und Türken gemeinsam auf dem Platz. Passend dazu gilt ein echter Weltenbummler als Gesicht des FC International: Heiner Backhaus. Der ehemalige Profi, der in seiner aktiven Zeit für 16 unterschiedliche Vereine (Stationen in Malta, China und Zypern) spielte, ist nicht nur Mitgründer des Vereins, sondern auch Trainer der Oberliga-Mannschaft.

Für einen wird es unterdessen am Sonnabend ein Wiedersehen mit alten Bekannten geben: TVA-Winterneuzugang Jihad Mirza absolvierte in der Hinrunde zehn Einsätze für Leipzig. Nun ist der 21-Jährige allerdings in Bernburg zu Hause, wo er auf Anhieb überzeugte. Am Sonnabend muss sich Mirza im zentralen Mittelfeld jedoch an einen neuen Nebenmann gewöhnen, da sein bisheriger Partner Nicolas Weber im jüngsten Spiel in Markranstädt (0:0) die Rote Karte gesehen hatte und nun eine Zwei-Spiele-Sperre absitzen muss.

Aggressiv und robust

Jene Partie vor zwei Wochen, als die Gastgeber in Halbzeit zwei vor allem durch ihre harte Gangart auffielen, bezeichnete Thomas Diedrich, Trainer der Askanen, als Vorgeschmack auf das Duell mit International Leipzig. „Denn auch der Aufsteiger spielt sehr aggressiven und robusten Fußball“, so Diedrich, „daheim wollen wir aber dagegenhalten.“ Über einen Vorteil können sich die Saalestädter dabei gewiss sein: Sie werden ausgeruhter auflaufen. Schließlich waren die Leipziger, die nicht zu Länder-Vergleichen in Afrika weilten, in einem Testspiel beim Regionalligisten Wacker Nordhausen gefordert. Die 1:3-Niederlage kann man durchaus als Achtungserfolg werten und auch Thomas Diedrich meint: „Sie sind nicht umsonst Zweiter, dort spielen richtig gute Leute.“ Und vor allem international erfahrene.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung - Lokalsport Bernburg

01.04.2016

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